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7 Tipps für Kindersicherheit am Wasser

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Mit diesen 7 Tipps zur Kindersicherheit am Wasser steht fröhlichem Spaß im Sommer nichts im Weg. Denn nur wenige Sekunden Ablenkung genügen – und plötzlich hat das Nichtschwimmer-Kind unfreiwillig den Kopf unter Wasser.

7 Tipps für Kindersicherheit am Wasser - Bild 1

Der 3-jährige Sohnemann wollte noch einmal kurz in den Pool. Da ich direkt daneben stand, erlaubte ich ihm, ausnahmsweise ohne Schwimmweste reinzuklettern. Das Wasser reicht ihm bis über den Bauch und er genießt die erfrischende Abkühlung. Ich bin hochkonzentriert. Ich weiß, ich darf mir keinen Schritt vom Pool erlauben.

Kindersicherheit am Wasser – Der Pool im Garten

Zu klar ist das Bild vor meinem inneren Auge – mein Bruder als Baby, kopfüber in seinem Babyschwimmring im Wasser. Wir waren für eine Minute abgelenkt und die hatte genügt. Ihm ist nichts passiert, doch das Bild verfolgt mich regelmäßig, wenn es um sommerlichen Spaß im Pool geht. So auch in diesem Moment, wo sich mein Dreijähriger ohne Schwimmweste im Wasser befindet.

Das besuchende Nachbarkind benötigt kurz Hilfe mit der Schwimmbrille. Ich bewege mich nicht von meinem Posten am Pool, während ich ihr helfe, das ziepende Gummiband möglichst schmerzfrei aus den Haaren zu entfernen. Als ich aufschaue, strampelt mein Jüngster verzweifelt gegen das Wasser an und bekommt gerade mühsam seinen Kopf wieder über Wasser…

Er schrie äußerlich, ich innerlich. Ich konnte nicht fassen, dass ich mich trotz meines festen Vorsatzes ablenken ließ. Sein Kampf gegen das Wasser klang wie das übliche Planschen, während ich auf die Haare des Mädchens mit der verhedderten Schwimmbrille schaute.

Die wenigen Sekunden unfreiwilligen Untertauchens hat er glücklicherweise unbeschadet überstanden und schon eine halbe Stunde später war er bereit für die nächste Abkühlung.

Was gelitten hat, ist mein Mama-Ego.

Badeunfälle verhindern

Ich war relativ sicher, dass mir so etwas nicht passieren könnte – wo mir die Gefahren doch so bewusst sind. Doch Selbstvorwürfe bringen nichts und deshalb bin ich recht zügig auf die Suche nach der Lektion aus dieser Erfahrung gegangen.

Die deutlichste Lektion ist für mich, dass ein Nichtschwimmerkind unter keinen Umständen ohne Schwimmweste o.ä. ins Wasser darf. Zumindest wenn es um mehr als ein paar Zentimeter im kleinen Planschbecken geht. Ich kann mich bei allen Bemühungen nicht zu 100% darauf verlassen, dass ich nicht abgelenkt werde:

Ein Geschwisterkind fällt mit dem Scooter und blutet. Der DHL-Mann steht am Gartentörchen und möchte eine Unterschrift. Das Telefon klingelt unnachgiebig schon im vierten Anlauf – und die ersten zehn Minuten konzentrierter Aufmerksamkeit gab es ja keinen Anlass zur Beunruhigung. Und genau diese kurzen Momente genügen.

Um also das Schlimmste zu verhindern, habe ich hier 7 Tipps für Kindersicherheit am Wasser zusammengetragen. Damit wird es auch für uns Eltern möglich, die Zeit am Wasser zu genießen.

Kleinkind im Pool mit Schwimmflügeln und Sonnenbrille

7 Tipps für Kindersicherheit am Wasser

#1 Schwimmen lernen

Es mag offensichtlich erscheinen, doch da die Zahl der schwimmfähigen Bevölkerung abnimmt, gehört es an die erste Stelle. Ein großer Schritt hin zu Sicherheit am Wasser ist, dass Kinder möglichst früh schwimmen lernen. Das ist keinesfalls ein Allheilmittel in der Vorbeugung von Badeunfällen – immerhin gibt es die auch bei Erwachsenen und Schwimmern.

Doch ein Kind mit Seepferdchen hat zumindest gelernt, wie man die Luft anhält und unter normalen Umständen den Weg zum Rand findet. Es kann mit Wasser im Gesicht umgehen und weiß, wie es wieder an die Oberfläche kommt.

Kindersicherheit am Wasser durch frühe Schwimmkurse

Es gibt inzwischen glücklicherweise immer mehr Schwimmkurse, die schon Kindern ab 3 Jahren das Schwimmen beibringen. Inwiefern Babyschwimmkurse für deutlich mehr als Wassergewöhnung, Spaß im Wasser und Zeit mit einem Elternteil sorgen, bin ich mir noch nicht sicher.

Mein Eindruck bei einem Kurs war eher, dass sich Babys damit nur furchtloser vom Rand ins Wasser fallen lassen. Und zwar egal, ob Mama oder Papa wie im Kurs mit wartenden Händen bereitstehen.

Ich verstehe, dass es sich ganz schön ziehen kann, bis ein Schwimmkurs erfolgreich abgeschlossen wurde. Der Druck auf den familiären Terminkalender lässt Schwimmen auch nicht unbedingt auf die Top 3 Liste der Prioritäten wandern. Wenn das also im Interesse der Selbstfürsorge als Familie nicht möglich ist, dann bieten Ferien-Crashkurse eine tolle Alternative.

Schau dich nach Schwimmschulen, Sportvereinen oder beim DRK in deiner Region um. Es kann sich auch lohnen, in Freibädern oder Schwimmhallen nachzufragen. Dank Tante Google ist es inzwischen ja zum Glück sehr viel einfacher, Informationen zu finden.

#2 Pools im Garten sichern

Unabhängig von erreichten Schwimmabzeichen sollten Pools und Teiche im Garten so gesichert sein, dass kleine Kinder nicht ohne Aufsicht reinklettern können:

  • Schließe die Poolleiter jeden Abend ins Gartenhäuschen.
  • Befestige einen dekorativen, aber unüberwindlichen Zaun um den Gartenteich herum
  • Sichere die Regenwassertonnen: Klassische Tonnen mit Deckel sollten so stehen, dass Kinder nicht darauf herumklettern können. Alternativ kann sich die Anschaffung von modernen Regenwassersammlern anbieten – die sind oft so konzipiert, dass ein Raufklettern und Reinfallen nicht möglich ist.

Mit diesen Maßnahmen können sich die Kinder frei bewegen und die Eltern deutlich mehr entspannen.

#3 Schwimmwesten statt Schwimmflügel

Mein Mann als früherer Schwimmer und Trainer bestand von Anfang an darauf, dass Schwimmflügel das Schwimmenlernen behindern. Inzwischen hat auch der TÜV empfohlen, Nichtschwimmer im Wasser eher mit Brustauftrieb zu sichern. Dazu gibt es inzwischen sehr bequeme Schwimmwesten, die Kinder in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingrenzen (ergo: weniger Widerstand von kindlicher Seite).

Ein weiterer Vorteil ist, dass aus den Schwimmwesten auch systematisch Auftriebteile entnommen werden können. So kann mit wachsender Sicherheit im Wasser schrittweise der Auftrieb reduziert werden. Unseren Favoriten, den alle drei Kinder geliebt und deshalb auch gern angezogen haben, findest du unter dem Artikel verlinkt.

#4 Kindersicherheit am Wasser durch Aufklärung

Eine der größten Herausforderungen am Elternsein ist für mich der Spagat zwischen notwendiger Information und unnötiger Beunruhigung. Ich möchte meinen Kindern keine Angst vor der Welt machen, doch natürlich muss ich sie über richtiges Verhalten aufklären. Das wiederum geht nicht, ohne wenigstens grobe Beispiele anzubringen…

Wiederholte Gespräche über das Verhalten im Straßenverkehr oder den Umgang mit fremden Menschen gehören zum Familienalltag. Und genau so wichtig sind auch klare Regeln für das Wasser. Besprich mit deinen Kindern, besonders im Grundschulalter und darunter, welche Regeln für das Schwimmbad, den Gartenteich oder den Pool gelten. Auch älteren Kindern schadet eine Auffrischung zu Beginn der Saison nicht.

Da die meisten Kinder Wasser lieben, ist auch die natürliche Konsequenz bereits eingebaut: „Wenn ich dir nicht vertrauen kann, dass du dich an diese Abmachung hältst (auch wenn ich nicht da bin), dann kann ich dich nicht alleine im Garten spielen lassen / können wir nicht ins Freibad gehen / können wir keinen Pool aufstellen.“

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Natürlich musst du dann bereit sein, auch die notwendige Konsequenz zu ziehen. Doch im Vergleich zu einem schweren Badeunfall ist der Verzicht auf einen Pool für noch ein paar Jahre ein geringes Opfer.

Zur Aufklärung mit Blick auf die Kindersicherheit am Wasser gehören außerdem auch folgende Themen

  • Vermeidung fremder Gewässer
  • keine Kopfsprünge in unbekanntes oder flaches Wasser
  • kein Schwimmen in Flüssen
  • gezielte Aufklärung vor Ort je nach Urlaubsregion über das Baden und Schwimmen im Meer

Kleinkind im Meer

#5 Kindersicherheit am Wasser durch Aufsicht

Dieser Teil ist im Garten noch überschaubar. Und mit den erwähnten Maßnahmen auch viel weniger stressig als mein Adlerauge-Fokus auf den Sohn ohne Schwimmweste.

Im großen Schwimmbad wird es schon herausfordernder. Und ein Grund, warum ich mit drei Kindern zwischen 7 und 4 nicht ins Freibad gehe. Am entspanntesten sind große Bäder und Pools mit einem 1:1 Schlüssel von Erwachsenen und kleinen Kindern.

Wenn das nicht der Fall ist, kann ein Erwachsener mit zwei Kindern im flachen Wasser des Babybereichs spielen, während der andere mit dem dritten Kind eine Runde durchs tiefere Wasser oder die Rutschen drehte.

Immerhin hilft die zusätzliche Aufsicht von Rettungsschwimmern in großen Bädern. Trotzdem müssen Eltern auch Kinder mit Seepferdchen-Abzeichen ständig im Blick behalten – insbesondere bei größeren Menschenmengen.

Das gleiche gilt übrigens für das Spielen in der Badewanne. Je kleiner das Kind und je mehr Wasser darin, umso wichtiger ist ungeteilte Aufmerksamkeit auf den kleinen Frosch im Badewasser.

#6 Junge Schwimmer stärken

Gerade jüngere Kinder mit Seepferdchen-Abzeichen verlernen das Schwimmen auch schnell wieder, wenn die Gelegenheit zum Üben fehlt. Das heißt nicht, dass alle Kinder in einen Schwimmverein eintreten und einmal pro Woche trainieren müssen. Doch der ein oder andere Besuch im Schwimmbad auch im Winter kann helfen, die Verknüpfungen im Gehirn aktiv zu halten.

Deshalb ist es zumindest wichtig, am Beginn der Badesaison jungen Schwimmern nochmal mehr Aufmerksamkeit widmen. Erst wenn man sich von der (noch vorhandenen) Schwimmfähigkeit überzeugen konnte, darf ein junger Schwimmer auch wie ein Schwimmer behandelt werden.

#7 Vertrautheit mit Symptomen

Es ist das Thema, was ich am liebsten vermeiden würde, doch es gehört zur Kindersicherheit am und im Wasser: Eltern müssen mit den Zeichen des Ertrinkens und der ersten Hilfe bei Badeunfällen vertraut sein.

Dazu gehört auch das verzögerte Ertrinken bei kleinen Kindern, was erst Tage nach einem Badeunfall durch Wasser in der Lunge ein schlimmes Ende nehmen kann. Mit den wichtigsten Symptomen nach einem Badeunfall kannst du dich hier vertraut machen:

Ein für mich hilfreicher Tipp zum frühzeitigen Erkennen von möglicherweise ertrinkenden Kindern lautete: Kinder sind im Wasser normalerweise laut und aktiv. Wenn ein Kind das nicht ist, dann stimmt wahrscheinlich etwas nicht. Natürlich kennst du deine Kinder am besten, um das Zutreffen dieser Aussage einzuschätzen. Doch ein Ertrinkender muss nicht klassisch strampeln oder um Hilfe rufen. Mehr dazu findest du über die folgenden beiden Links:

Entspannte Prävention

Möchtest du wie ich bei diesem Thema am liebsten nach der Vogel-Strauss-Methode verfahren? Und die Bilder des schlimmsten anzunehmenden Falls gar nicht vor Augen haben? Dann hilft dir vielleicht folgender Blickwinkel:

Wenn ich mich mit den grausamen Details der Unglücke und Katastrophen in den Nachrichten vertraut mache, dann hilft das niemandem und schadet wahrscheinlich meiner mentalen Gesundheit.

Doch hier kann gezielte Information tatsächlich Gefahren vermeiden und Unfälle verhindern.

Deshalb habe ich meine Scheu überwunden und mich neu mit den Symptomen vertraut gemacht. Vergleichbar ist das mit einer Versicherung – ich hoffe, dass wir die Haftpflicht nicht benötigen, doch ein kompletter Verzicht wäre sehr leichtsinnig.

Es gibt keinen Grund, das Wasser wegen der möglichen Gefahren zu vermeiden oder seinen Kindern Badespaß komplett zu verbieten. Und es ist auch nicht notwendig, jede Art von sommerlicher Abkühlung als gestresstes Nervenbündel zu verbringen.

Wenn Du diesen 7 Tipps zur Kindersicherheit am Wasser nachgehst, dann spricht nichts gegen einen fröhlichen Sommer.

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Hanna Adams

Thursday 27th of August 2020

Vielen Dank für die Tipps zur Kindersicherheit am Wasser. Mein Bruder möchte einen Swimmingpool für den Garten, macht sich aber Gedanken über die Sicherheit seiner Sprösslinge. Gut zu wissen, dass man bei kleinen Kindern immer ein Auge auf den Pool haben sollte, da es schnell zu gefährlichen Situationen kommen kann.

Tuesday 6th of April 2021

Sehr gerne! Liebe Grüße von Ann vom Team Einfach mal einfach

Tina

Sunday 21st of June 2020

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Sicherheit am und im Pool ist wirklich enorm wichtig. Da sollte man immer ein wachsames Auge drauf haben. Beste Grüße Tina

Ann

Tuesday 6th of April 2021

Liebe Tina, vielen Dank für die Rückmeldung! Liebe Grüße von Ann vom Team Einfach mal einfach

Evelin

Friday 18th of May 2018

Danke für diesen hilfreichen Artikel! Der einjährige Sohn einer ehemaligen Schulkameradin meiner Mutter ist in einer Pfütze (!) ertrunken. Obwohl sie auch draußen beim Wäsche aufhängen war. Er lief um die Ecke ums Haus und fiel kopfüber hin, ohne dass sie es bemerkte. Furchtbar! ... Kinder bis zu zwei Jahren können ihren Kopf nicht selbstständig heben, wenn er unter Wasser kommt und seien es nur wenige Zentimeter. (Bestimmt gibt es auch Ausnahmen.)...Danke nochmal für den Artikel und die Erinnerung an einen Schwimmkurs ;-)

Heidi Rabbach

Tuesday 22nd of May 2018

Liebe Evelin, Vielen lieben Dank für den Kommentar! Das ist ein hilfreicher Hinweis, was die Kleinen unter zwei angeht. Und jetzt hoffe ich, dass Du bald einen passenden Schwimmkurs findest :) Liebe Grüße, Heidi