Bevor jemand auf den Gedanken kommt, dass es bei uns drei Wochen vor geplanter Ankunft von Baby Nummer 3 so entspannt zu geht, dass wir selbst unser Grünzeug einer Wellnessbehandlung unterziehen, sollte ich das heutige Rezept für einen leckeren Grünkohl-Salat, der sich hervorragend als Wintersalat und Rohkost eignet, wohl etwas näher erklären.
Mit Grünkohl konnte ich bis vor etwa einem Jahr überhaupt nichts anfangen. Nur aus der Ferne kannte ich eine Art Eintopf, was mich aber nie in Versuchung führte, das blättrige Gemüse eines zweiten Blickes zu würdigen. Durch unser Bio-Kisten-Abo fand ich mich vor der Herausforderung, irgendetwas möglichst Schmackhaftes damit anzustellen und wurde mal wieder auf unerwartete Weise fündig.
Inzwischen wird der Grünkohl-Salat, man soll es kaum glauben, sogar von meiner 3-Jährigen als Lieblingssalat gewünscht und für die 1,5-Jährige wurde er zum ersten Salat, den sie überhaupt isst. Ich wage es dennoch nicht, ihn auch gleich als „kinderfreundlich“ einzuordnen, werde das aber gern nachholen, wenn sich mit der Zeit in den Kommentaren noch mehr Hinweise auf kleine Verehrer dieses Salates finden sollten.
Da Grünkohl recht rau und kratzig ist, hängt das Gelingen ganz entscheidend vom ersten Schritt, dem Massieren, ab. Der gewaschene und geschnittene Grünkohl wird mit Salz für etwa ein bis zwei Minuten durchgewalkt, bis das Salz so einmassiert wurde, dass der Grünkohl weich ist und sich auf fast ein Drittel seines Volumens reduziert hat. So lässt er sich hervorragend als Rohkost genießen.
Bis vor Kurzem habe ich den Salat eher süßlich-fruchtig gemacht, indem ich etwas Honig ins Dressing gemischt und die Zwiebel weggelassen habe. Ich konnte mir die rote Zwiebel einfach nicht vorstellen, bis ich eines Tages in einem Anflug von Experimentierfreude nicht darauf verzichtet und sogar die Sonnenblumenkerne geröstet habe (auch etwas, das bei mir schnell unter den Tisch fällt, wenn Zeit und/oder Energie knapp ist).
Das Ergebnis war so viel besser, dass eben auch meine Mädels plötzlich zu Salatesserinnen wurden. Das Originalrezept fügt noch Gorgonzola hinzu, aber wie schon beim Rotkohlsalat gab es bisher weder Gelegenheit noch familiären Enthusiasmus, sich mit Blauschimmelkäse näher bekannt zu machen.
Was meinst Du, braucht Grünkohl vielleicht ein moderneres Image?
UPDATE: Eine Schalotte statt der roten Zwiebel ist ebenfalls sehr lecker!
Mit diesen Helfern ist der Grünkohl-Salat ganz schnell gemacht:
Perfekt für Pinterest
Natalie meint
Hab das Rezept heute endlich getestet. Weil ich kein besonderer Liebhaber von Trockenfrüchten bin habe ich eine Handvoll Rosinen kurzerhand mit dem Dressing durch den Mixer gejagt um trotzdem die enstprechende Süße an den Salat zu bekommen. Statt gerösteter Pinienkerne wurden es geröstete Kürbiskerne, weil ich gerade nichts anderes im Haus hatte. Fazit:
Ich fand es sehr lecker, weil es eben nicht diesen typischen etwas herben Grünkohlgeschmack hatte- und die Konsistenz nach dem Massieren war auch super. Für meinen Mann wird es nicht zu seinem Lieblingssalat und meine Kindern sind in Sachen Grünzeug leider kein Maßstab. Trotzdem war dies der erste Salat den meine Tochter überhaupt mal probiert hat, was im Prinzip bedeutet dass er sehr kindertauglich ist.
heidi meint
Das klingt alles sehr gut! Die Idee mit dem Mixer und den Rosinen im Dressing kann ich mir sehr gut vorstellen – hab so etwas erst letzte Woche zum ersten Mal bei einem anderen Rezept gesehen und probiert und direkt mit abgespeichert. Die Kürbiskerne werde ich auch mal probieren 🙂 Danke für den netten Kommentar!
Erika meint
Can’t wait to try it!