Viele Putzmittel muss man nicht kaufen – einen umfassend wirksamen Allzweckreiniger kannst Du mit einfachen Zutaten in wenigen Minuten selbst herstellen. Wetten, dass Putzen damit plötzlich mehr Spaß macht?
Meinen selbstgemachten Allzweckreiniger verwende ich nicht etwa, weil ich Angst vor Chemikalien hätte. Ich verwende ihn auch nicht nur, weil er umweltfreundlicher ist. Und ich verwende ihn schon gar nicht, weil ich am Einkaufen keinen Spaß hätte – frag mal meinen Mann… Nein, die Gründe für die Verwendung dieses Allzweckreinigers sind deutlich praktischerer Natur. So praktisch, dass man gar kein Öko sein muss, um seine Wohnung mit einem selbstgemachtem Reiniger in Schuss zu halten. In diesem Artikel zeige ich Dir, warum dieser DIY Allzweckreiniger für jeden Sinn machen kann.
Putzen ohne schlechtes Gewissen
Ich bin kein Fan von Verschwörungstheorien und sehe auch nicht hinter jedem Fortschritt ein Problem. Mir ist der Nutzen von vielen Errungenschaften des Chemielabors bewusst – und mit Blick auf die gewaltige Verbesserung unseres Alltags im vergangenen Jahrhundert auch sehr recht. Ganz nebenbei bemerkt klingt eins meiner allerliebsten Hausmittel, Natron, mit vollem Namen „Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3)“ auch nicht unbedingt nach natürlich.
Deshalb werde ich Dich nicht mit einer Tirrade von angstmachenden Argumenten gegen die bösen modernen Chemikalien überrollen. Sicherlich spricht nichts dagegen, die Menge an scharfen Reinigern im alltäglichen Umfeld zu reduzieren, doch Angst ist dafür kein guter Motivator. Ich zeige Dir lieber 5 tolle Gründe, warum man auch als Nicht-Öko einen DIY Allzweckreiniger in Erwägung ziehen könnte:
#1 Du sparst Geld
Die Zutaten für diesen Allzweckreiniger sind sehr überschaubar – Waschnüsse (oder Geschirrspülmittel), Essig und zwei ätherische Öle. Außer dem Essig sind die Einzelbestandteile jedoch nicht gerade 1-Euro-Ware. Wie kann ich also behaupten, dass ich trotz einer 20 Euro Investition für die Grundausstattung mit diesem Allzweckreiniger Geld spare? Das liegt an zwei Gründen:
Diese Zutaten sind so ergiebig, dass Du mit der Grundausstattung mehrere Jahresvorräte an Allzweckreiniger herstellen kannst. Und gleichzeitig wird damit ein ganzer Stapel Putzmittel überflüssig, für die Du kein Geld mehr ausgeben musst. Badreiniger, Fettlöser, Oberflächendesinfektion, Bodenreiniger, Essigreiniger, Kalklöser – wenn Du diesen Allzweckreiniger im Haus hast, werden die alle überflüssig.
#2 Du sparst Platz
All diese Sprühflaschen, die ich eben aufgezählt habe? Die brauchen ganz schön viel Platz unter der Spüle. Die Grundausstattung für diesen und andere DIY Putzmittel ist deutlich weniger umfangreich und variabel kombinierbar.
#3 Er ist kindersicher
Ein Blick auf die Rückseite der meisten Reiniger und ihre vielen orangefarbenen Warnhinweise genügt, um sie weit weg von Kindern zu halten. Doch mein erstes Kind in der Krabbelphase im Bad an der Duschwand entlangschlabbern zu sehen, öffnete mir die Augen:
Nach dem Putzen sind die Reiniger ja nicht von der Oberfläche weg und mein Baby sammelte alles fröhlich mit der Zunge auf. Auch ohne Angstmacherei muss das nicht sein und an dieser Stelle setzt mein Allzweckreiniger an.
Die Inhaltsstoffe sind immer noch nichts zum Trinken, doch ein Schleck über die frisch geputzte Badewanne ist harmlos. Und wenn die Kindergartenkinder beim Putzen helfen möchten, dann kann ich ihnen ohne Bedenken die Spühflasche in die Hand drücken. Leider immer noch nicht ohne Aufsicht, aber immerhin… 😉
#4 Der DIY Allzweckreiniger ist super einfach herzustellen
Du musst Deine Küche nicht zum Labor umfunktionieren, damit Du in den Genuss der Verwendung dieses Allzweckreinigers kommst. Du musst noch nicht mal ein Maschinchen à la Thermomix bemühen. Alles, was Du benötigst ist das:
- 500 ml (2 cups) Wasser
- 3-4 EL flüssige Waschnussseife ODER 2 EL Geschirrspülmittel
- 2 EL (30 ml) Essig*
- 10 Tropfen Teebaumöl
- 10 Tropfen Zitronen- oder Orangenöl (oder ein ätherisches Öl der Wahl)
* Statt Essig kann auch Essigessenz verwendet werden. Dann werden die zwei Esslöffel Essig durch 2 Teelöffel Essigessenz ersetzt und vier Teelöffel Wasser zusätzlich in die Mischung gegeben.
Du mischst alle Zutaten in einem Behälter, füllst sie in eine Sprühflasche und nutzt diese in zukunft wie einen herkömmlichen Allzweckreiniger für alle gängige Oberflächen.
Mein Extra-Tipp: Ich mische mir oft gleich die Menge für eine ausrangierte 1,5 l Flasche, die ich mit dem Rezept beschriftet habe. Das macht das Nachfüllen von Sprühflaschen und das Neumischen dieses Putzmittels noch unkomplizierter.
#5 Der selbstgemachte Allzweckreiniger funktioniert
Mal ehrlich – ich hätte diesen Reiniger nicht seit sechs Jahren in Gebrauch, wenn er seinen Zweck nicht erfüllen würde. Doch damit Du weißt, warum er funktioniert, gibt es hier ein paar Hintergründe:
Flüsssige Waschnussseife ist hautschonend und natürlich seifend. Du kannst sie aus Waschnüssen selbst herstellen und für viele andere Bereiche im Haushalt anwenden (nur bei der Sache mit dem Waschmittel empfehle ich Vorsicht). Sie besitzt sogar pflegende und heilende Substanzen, weshalb sie ideal für die Körperpflege ist.
Mein Tipp: Stelle stark konzentrierte Waschnussseife her (wie in diesem Artikel über Shampooalternativen unter #10 beschrieben) und friere den Sud in Eiswürfelformen ein. Auf diese Weise hast Du immer einen Vorrat zur Hand.
Falls Dir das zu aufwendig ist, dann kannst Du auch einfach Geschirrspülmittel nutzen. Das ist so konzipiert, dass auch Spuren an Tellern und Besteck unbedenklich sind und ist daher eine kinderfreundliche Alternative. Meiner Erfahrung nach wirkt der Allzweckreiniger stärker fettlösend, wenn Geschirrspülmittel verwendet wird.
Essig ist ein altes Hausmittel, was prima fettlösend, reinigend und desinfizierend wirkt. Er löst Kalk genauso wie Fettfingerabdrücke und sorgt für tollen Glanz. Und keine Angst: Auch ich bin kein Fan des Essiggeruchs, doch durch die ätherischen Öle musst Du keine Essigwolke beim Putzen befürchten.
Teebaumöl wirkt antibakteriell und desinfizierend. Durch die hochgradige Konzentration von Pflanzenextrakten werden nur wenige Tropfen benötigt. Ich liebe inzwischen den sauberen Geruch von Teebaumöl.
Als zweites ätherisches Öl kannst Du einen Wohlfühlduft der Wahl nutzen. Für optimale Reinigungsleistung des Allzweckreinigers empfehle ich Dir jedoch die Verwendung von Zitronen- oder Orangenöl. Die besitzen neben einem angenehm frischen Duft zusätzlich reinigende und fettlösende Wirkung.
Los geht’s!
Du siehst also, man muss weder arm sein noch eine Paranoia gegen alles Chemische pflegen, um diesem Allzweckreiniger einen Versuch zu gönnen. Du musst noch nicht mal ein Mindestmaß an Eifer zur Rettung unseres Planten mitbringen, auch wenn das natürlich nicht schadet… 😉 Ich verspreche Dir, dieser Reiniger wird sich so angenehm in Deinen Alltag einfügen, dass für die dauerhafte Anwendung keinerlei Überzeugung notwendig ist.
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Jenny meint
Eines von vielen schönen Rezepten, die ich ausprobieren möchte. Auch ich bin kein Fan von Essiggeruch. Deshalb habe ich mir mal nach einem Rezept von smarticular.net (https://www.smarticular.net/dieser-natuerliche-allzweckreiniger-kostet-weniger-als-40-cent-pro-liter/) Zitronenessig hergestellt, der hauptsächlich nach Zitronen und nur noch sehr wenig nach Essig riecht. Den könnte man sicherlich auch für dieses Rezept verwenden.
Heidi Rabbach meint
Hallo Jenny!
Ja, das kannst Du definitiv verwenden. Ich hab mal Orangenreiniger nach dem Prinzip hergestellt, aber die Zitronenidee gefällt mir noch besser – das riecht einfach frischer.
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße, Heidi
Deniz meint
Geschirrspülmittel ist eigentlich schon selbst ein Allzweckreiniger …. Wasser und Geschirrspülmittel reicht dann völlig eigentlich. Ätherisches Öle können auch böse Nebenwirkungen haben (Allergie z.B.). Riecht ja gut, aber komplett unnötig.
Mit 1 Esslöffel Neutralseife von Hakawerk, reicht für 5L Wasser aus, um meine Wohnung zu reinigen. Ökologischer und Sparsamer habe ich noch nicht gefunden.
LG
Tanja meint
Hallo Heidi!
Schon wieder eine so tolle Idee, bzw ein so einfaches und praktisches Rezept von dir, das ich sofort ausprobieren möchte.
Allerdings bin ich mir mit dem Wasser nicht ganz sicher. Nimmst du ganz normales Leitungswasser? Oder destilliertes Wasser?
Vielen lieben Dank schon mal!
Tanja
Heidi Rabbach meint
Hallo Tanja,
Danke! Ja, ganz einfaches Leitungswasser nehme ich dafür. Wenn Du sehr kalkhaltiges Wasser hast, könnte gefiltertes Wasser hilfreich sein.
Liebe Grüße,
Heidi
Elle meint
Hallo,
mich würde interessieren, ob ich diesen Allzweckreiniger noch mit klarem Wasser nachwischen muss, wegen des Essigs? Ich hätte immer Bedenken, dass der Essig Oberflächen, besonders auch sehr empfindliche wie Hochglanz, CPL Türen aber auch die einfachen weiß lackierten Ikeamöbel angreift, wenn er darauf verbleibt und trocknet. Oder irre ich mich da und es verfliegt alles beim
Trocknen ?
Ansonsten klingt die Mischung wirklich sehr verlockend für ein schnelles Putzen.
Viele Grüsse
Heidi Rabbach meint
Hallo Elle,
Danke für die Rückfrage! Die Essigkonzentration ist so gering, dass ein Nachwischen nicht notwendig ist. Ich verwende den Reiniger seit vielen Jahren und ich kann keine Schäden feststellen. Einzige Ausnahme wäre Naturstein, wo mit der Zeit die Oberfläche angegriffen werden könnte.
Liebe Grüße,
Heidi
Melanie meint
Hallo!
Ich habe gerade diesen Allzweckreiniger gemischt und frage mich nun, ob ich damit direkt meinen Fußboden wische oder ob ich den ins Putzwasser kippe, so wie ich es mit gekauftem Reiniger mache. Aber dann wäre er doch sehr verdünnt, oder?
Liebe Grüße,
Melanie
Heidi Rabbach meint
Liebe Melanie,
Den Reiniger kannst Du problemlos ins Putzwasser geben, wobei sicherlich etwas mehr nötig ist, als bei den üblichen Konzentraten. Ich würde auf einen Eimer 2-4 EL verwenden. Allerdings gibt es auch drei Rezepte für einen selbstgemachten Fußbodenreiniger. Damit könntest Du auch direkt den Boden besprühen, solange es kein Marmor oder Natursteinboden ist (der sich mit dem Essig nicht verträgt).
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Liebe Grüße,
Heidi
Anja meint
Hallo Heidi,
eher durch Zufall hab ich deine tolle Seite entdeckt und hab direkt mal den Allzweckreiniger angerührt und gründlich ausprobiert. WOW, ich bin hin und weg und werde in den nächsten Tagen alle „Chemiebomben“ entsorgen bzw. verschenken. Gibt Platz und ich muss mir nicht mehr Gedanken machen welcher Reiniger wofür.
Herzlichen Dank für diesen Blog, die tollen Tips und überhaupt… DANKE!!!
Heidi Rabbach meint
Liebe Anja,
Dein Kommentar hat mir ein Lächeln beschehrt – vielen Dank dafür! Man spart wirklich sehr viel Platz, wenn man die Putzmittel auf das Wesentlichste reduziert – und man darf trotzdem in einer sauberen Wohnung leben 😉
Liebe Grüße,
Heidi
Betti meint
Vielen Dank für die vielen schön geschriebenen Artikel und die tollen Tipps, die sich darin verbergen.
Ich habe eine Fage zur Verwendung von Backsoda.
Ich haber vor Jahren schon einmal angefangen, mit Waschsoda zu putzen und war sehr zufrieden mit der Reinigungswirkung, jedoch hatte ich auf glatten Flächen immer einen weißen Film, den ich dann noch wegpolieren musste. Daher habe ich es nicht mehr so oft verwendet. Ist das bei Bachsoda evtl. anders als bei Waschsoda? Ist Dir das auch schon passier?
Liebe Grüße
Betti
Heidi Rabbach meint
Liebe Betti,
Vielen Dank für den netten Kommentar!
Bei Backsoda ist mir bisher noch kein weißer Film aufgefallen. Ich weiß jedoch nicht, ob es sich dabei um eine Frage der Verdünnung, einen Unterschied zur Waschsoda oder einen fehlenden Blick dafür meinerseits handelt… 😉 Ich meine aber schon, dass es mir auffallen und mich auch stören würde, insofern bin ich zuversichtlich, dass Du mit diesem Allzweckreiniger nicht nachpolieren musst!
Ganz liebe Grüße und viel Erfolg,
Heidi
Christina Dimian meint
Hallo,
ich habe mir jetzt zum Allzweckreiniger von Leifheit einen Bodenwischer mit einer 750ml Flasche daran und Sprühfunktion gegönnt. Bin mal gespannt auf den 1. Test den ich gleich durch führen werde.
LG
Heidi Rabbach meint
Liebe Christina,
Danke für die Rückmeldung – ich hoffe der Test war erfolgreich.
Ich habe inzwischen auch so einen Wischer und teste noch eine Spezialmischung für saubere Böden. Sobald alles stimmt gibt es einen separaten Artikel dazu 🙂
Liebe Grüße,
Heidi
Christina Dimian meint
Ist der eigentlich schon online?…
Heidi Rabbach meint
Liebe Christina,
Nein, leider noch nicht – ich bin noch nicht ganz glücklich mit der Mischung. Sie hinterlässt immer noch leichte Spuren.
Ich hoffe aber, dass es bald was wird 😉
Liebe Grüße und danke für die Nachfrage!
Heidi
Sheela Schauer meint
Liebe Heidi,
ich habe diese Allzweckreiniger selbstgemacht und es ist spitze. Es funktioniert sehr gut. Ich benutze für das ganze Bad, brauche ich nicht zusätzlich Glas reiniger. Herzlichen Dank für dieses Rezept.
Lg Sheela
Monika meint
Da ich den Geruch von Teebaumöl überhaupt nicht leiden kann, würde mich interessieren, ob eine Alternative bekannt ist. Ginge vielleicht auch Japanisches Heilpflanzenöl?
LG
Monika
heidi meint
Liebe Monika,
Es gibt zwei Möglichkeiten. Man könnte ein anderes Öl (wie Orange, Lavendel oder Zitrone) zusätzlich dazu geben, um den Teebaumölgeruch etwas zu überdecken. Oder man verwendet Eukalyptusöl – das scheint in Bezug auf Mikroorganismen ähnliche Eigenschaften wie Teebaumöl zu haben. Ich hoffe das hilft! Danke für die Nachfrage – so habe ich auch gleich wieder etwas gelernt ;)!
uta meint
Hallo Heidi,
wieder mal ein sehr schöner Tipp von Dir! Ich lese immer mit Spannung, was von Dir für neue Alltagsvereinfacher kommen 🙂
Weil ich Deinen Blog so gerne lese, habe ich Dich zum „Liebster Award“ nominiert! Ich würde mich sehr freuen, wenn Du daran teilnimmst. Gerne auch etwas später, wenn es erst einmal nicht passt (ist Dein Baby schon da?!?).
Liebe Grüße aus London,
Uta
heidi meint
Liebe Uta,
Das hat mich so gefreut, dass ich direkt etwas weniger gefrustet war, weil sich das Baby noch Zeit lässt, obwohl ich mich sooo unwohl mit der Kugel fühle 🙂 Ich schau mal, wann ich das hinbekomme, mach aber auf jeden Fall gerne mit! Schon alleine deshalb, weil ich so endlich noch ein paar deutsch-sprachige Blogs kennen lerne, die Du so schön aufgelistet hast 🙂
Liebe Grüße über den Kanal!