12 Gründe für Menstruationstassen

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Menstruationstassen sind nur für extreme Ökos? Hier findest du heraus, welche Vor- und Nachteile Menstruationstassen als der Tampon-Alternative bieten. Und warum man gar kein Öko sein muss, um sie zu lieben.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich zum ersten Mal mit dem Konzept von Menstruationstassen konfrontiert wurde: Meine Schwester hatte mir einen Link geschickt und wir amüsierten uns lauthals spöttisch lachend. Wie konnte jemand auf die Idee kommen, so etwas Widerliches ernsthaft als Alternative zu Tampons zu betrachten?

Das ist jetzt mehr als 8 Jahre her und ich bin seitdem begeisterte Tassenanwenderin. Vielleicht hast du noch nie etwas von Mentruationstassen gehört. Oder du hast das bisher als einen weiteren Spleen der Öko-Fraktion abgetan. Ich möchte dir heute zeigen, dass diese kleinen Helfer alles andere als ein Randgruppenprodukt und für Tamponträgerinnen zumindest eine Überlegung wert sind.

Doch bevor ich zu meinen Gründen übergehe, erkläre ich am besten allen genauso ungläubig auf den Bildschirm Schauenden, was um alles in der Welt nun wieder Menstruationstassen sind.

Was sind Menstruationstassen?

Es handelt sich dabei um eine um eine aus Silikon gefertigte, wiederverwendbare Alternative zu Tampons und Einlagen. Wie ein Tampon wird auch die Tasse in die Scheide eingeführt und fängt die Blutung direkt vor Ort auf.

Eine neumodische amerikanische Erfindung? Nicht wirklich. Bereits in den 1930er Jahren wurde das erste Patent eingereicht. Allerdings fand das mit dem Aufstieg der Tampons keine große Beachtung. In den letzten 20 Jahren fanden die Tassen zunehmend weitere Verbreitung. Und sie sind inzwischen keinesfalls nur bei denen zu finden, die sich ihre waschbaren Slipeinlagen selbst nähen. Dies führt erfreulicherweise auch zu einer größeren Auswahl und leichteren Zugänglichkeit. Selbst die Drogeriemärkte bieten inzwischen Menstruationstassen in der Damenhygienabteilung an.

Doch was könntest du als langjährige, glückliche Tamponnutzerin davon haben, wenn du dieser relativen Neuheit einen Versuch zugestehst? Ich finde, die Vorteile einer Menstruationstasse im Vergleich zu Binden und Tampons liegen auf der Hand. Doch schau selbst:

#1 Nie wieder Stinkemüll im Bad

Ich muss es ehrlich sagen: Der kleine Badmülleimer während dieser wenigen Tage im Monat ist für mich schon Grund genug, die Menstruationstasse zu lieben. Der Inhalt der Tasse wird direkt in die Toilette entleert. Und so gibt es auch nichts, was noch für Müffelei im Badezimmer sorgen könnte.

#2 Deutlich saubereres Gefühl mit Menstruationstassen

Du weißt selbst, wie unangenehm das Gefühl von sich vollsaugenden Einlagen ist. Oder der feuchte Faden des Tampons, der bis zum Wechsel mitunter so einiges mitmacht… Eine Menstruationstasse verschwindet komplett im Körper und hält bei richtiger Passform komplett dicht.

#3 Größeres Fassungsvermögen einer Menstruationskappe

Während ein Super Plus Tampon 12-15 ml Blut absorbieren kann, besitzen Menstruationstassen je nach Modell ein Fassungsvermögen von 30-40 ml. Besonders für Frauen mit starker Blutung können hier eine enorme Erleichterung finden.

#4 Weniger Wechsel mit Cup

Durch das größere Fassungsvermögen allein muss eine Tasse seltener gewechselt werden, als Binden oder Tampons. Doch auch bei schwacher Blutung sollte ein Tampon nicht länger als 8 Stunden im Körper verbleiben. Eine Menstruationstasse kann bis zu 12 Stunden getragen werden, bevor sie einmal ausgespült werden sollte.

#5 Geldersparnis durch Menstruationstassen

Nach so vielen Jahren mit Tasse fällt es mir schwer noch zu überschlagen, wieviel Geld man pro Jahr wohl für Monatshygiene ausgibt. Gehen wir mal von durchschnittlich vier Tampons pro Tag der Periode aus. Ein Tampon kostet etwa 20 Cent. Damit laufen bei monatlicher Periode jährliche Kosten von knapp 50 Euro auf.

Eine Menstruationstasse hingegen kostet im Schnitt 25 Euro und hält bis zu zehn Jahren. Selbst wenn man dem Trend zur Zweittasse folgt, ist die Ersparnis immer noch gewaltig. Wie du hier siehst, ist meine Rechnung auf der konservativen Seite angelegt. Denn sobald du zu ökologisch hergestellten Tampons greifst, wird es noch teurer.

#6 Schonung für das Scheidenmillieu

Da Tampons nicht zwischen Blutung und gesundem Schleimhautsekret unterscheiden können, saugen sie alles auf, womit sie in Kontakt kommen. Da das Sekret jedoch durchaus einen Zweck erfüllt, kann es folglich zu Scheidentrockenheit oder auch häufigeren Pilzinfektionen kommen. Eine Menstruationstasse fängt wirklich nur das Blut aus der Gebärmutter auf. Alles andere darf so bleiben, wie es sein soll.

#7 Schwimmen während der Periode mit Menstruationstassen

Mit Binden völlig undenkbar, erlauben es Tampons ja immerhin schon lange: Trotz Periode sind Schwimmen oder Saunabesuche drin. Wer das jedoch schonmal ausprobiert hat weiß auch, dass das besser klingt, als es ist. Das Tamponfädchen will beim Saunabesuch irgendwie versteckt werden. Nebenbei besitzen Tampons die unangenehme Eigenart, sich bei bestimmten Bewegungen mit dem Schwimmbadwasser vollzusaugen.

Wenn man nun noch kurz den Gedanken schweifen lässt, wie schnell ein Kind mal ins Badewasser pieselt, dann wird das Ganze ausgesprochen schauerlich. Beide Luxusprobleme lässt eine Tasse gar nicht erst aufkommen. Kein Faden. Kein Saugen.

#8 Häufig reduzierte Regelschmerzen

Viele Frauen berichten, dass sie mit der Verwendung einer Menstruationstasse weniger starke Schmerzen während der Periode erleben. Woran das liegt? Die Tasse baut einen leichten Unterdruck vor dem Muttermund auf. So muss die Gebärmutter weniger schwer arbeiten muss, um das überflüssige Gewebe abzustoßen. Das sollte allerdings nicht der Hauptbeweggrund für einen Kauf sein: Weniger Schmerzen kann, muss aber nicht zutreffen.

#9 Geringeres Risiko für das toxische Schocksyndrom

In jeder Tamponpackung steht es wieder, dass es durch die Verwendung in seltenen Fällen zum toxischen Schocksyndrom kommen kann. Damit kommen wohl die wenigsten Frauen je in Berührung, doch es ist keinesfalls schlecht zu wissen, dass das mit einer Menstruationstasse deutlich weniger der Fall zu sein scheint.

#10 Keine Chemikalien und Fasern

Mir war nicht bewusst, dass bei der Herstellung von Tampons einiges an Bleichmitteln und anderen Chemikalien zum Einsatz kommt. Außerdem bleiben oft Fasern in der Scheide zurück, insbesondere wenn ein zu trockener Tampon entfernt wird. Menstruationstassen werden jedoch aus medizinischem Silikon hergestellt. Das erspart dem Körper unnötigen Kontakt mit Stoffen, die da nicht hingehören.

#11 Müllvermeidung durch Menstruationsassen

Ich finde die Vermeidung des unangenehmen Badmülleimers ein reizvolleres Argument für Menstruationstassen. Dennoch ist es natürlich nicht ganz unerheblich, wieviel Müll sich im Laufe der Zeit ansammelt. Dazu muss man sich nur mal die müffelnden Mülltüten eines Jahres vor Augen halten.

#12 Regel zum Vergessen mit Menstruationstassen

Für mich persönlich ist dies der Hauptgrund, warum ich nie wieder auf eine Menstruationstasse verzichten möchte. Sie sind einfach deutlich angenehmer zu tragen. Und sogar bei starker Blutung sorgen sie bei mir für eine Regel zum Vergessen. Ich bekam nach zwei Schwangerschaften direkt nach dem Wochenbett meine Periode wieder. Allerdings konnte ich wegen des noch schwachen Beckenbodens meine Tasse nicht sofort verwenden. In dieser Zeit fiel mir zum ersten Mal auf, wie spürbar ein Tampon ist. In meinen 15 Jahren als Tamponnutzerin hätte ich geschworen, dass man sie kaum spürt. Meine Tasse hat mich jedoch eines besseren belehrt: Im Vergleich sind Tampons deutlich spürbar – und sei es nur durch das Rückholbändchen.

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Menstruationstassen ausprobieren

Natürlich ist die Verwendung zu Beginn etwas ungewohnt. Es erfordert wie anfangs bei Tampons etwas Übung, mit einer Tasse umzugehen. Auch passt nicht jede Tasse jeder Frau.

Im nächsten Artikel erkläre ich dir, wie du die richtige Tasse findest und schließlich gibt es einen Artikel mit sämtlichen Tipps und Tricks für die Anwendung einer Menstruationstasse im Alltag.

Wenn du so schnell wie möglich einen Versuch wagen möchtest, dann kann ich dir fürs Erste nur die Merula Menstruationstasse empfehlen (Link unter dem Artikel). Sie ist konzeptionsbedingt die bisher einzige Tasse mit den größten Chancen, den meisten Frauen zu passen. Um jedoch Fehlkäufe zu vermeiden empfehle ich dir, zunächst die passende Tasse ausfindig zu machen.

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