Gemüsepüree ist die ideale Zutat, um im Alltag eine gesunde Ernährung ohne Stress umzusetzen. Ganz gleich, ob einfach nur die Zeit zum Schnibbeln fehlt, oder der Biss auf gekochte Karotten unangenehm ist: Gemüsepürees verwandeln herkömmliche Gerichte in wahre Vitaminbomben!
Manchmal ist mir einfach nicht nach Gemüse.
Oder ich würde gern Gemüse essen, aber es müsste schon so hübsch angerichtet vor mir stehen, wie ich das auf Pinterest-Bildern oft sehe.
Und leider sind mir die unaufwendigsten Gemüsesorten – Gurken, kleine Tomaten und Paprika – im Winter leider zu kalt.
Und als ob das noch nicht genug wäre, tut sich zusätzlich ein Großteil meiner Familie schwer mit Gemüse in Gerichten.
Wie sollen also all die wichtigen Nährstoffe ihren Weg in unsere Bäuche finden?
Gemüsepüree als Rettung
Die Standardgerichte einer Familie in Deutschland basieren auf schnellen Hauptzutaten wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Doch alles, was über die Soße hinausgeht, erfordert extra Aufwand, der im wuseligen Alltag manchmal einfach zu viel wird. Und was passiert, wenn man sich die Mühe mit extra Gemüse macht? Irgendwer schreit am Tisch, dass sie das so aber nicht mögen und Reis generell am besten pur bleiben soll.
Um an dieser Stelle nicht frustriert das Handtuch zu werfen, bringe ich Gemüsepüree ins Spiel.
Kochen mit Gemüsepüree
Nun könnte man einfach Kartoffelpüree mit anderen Gemüsearten mixen oder dadurch ersetzen.
Oder regelmäßig Smoothies mixen, in denen sich allerlei Obst und auch Gemüse sehr schmackhaft unterkriegen lässt.
Doch ich möchte noch viel weiterdenken.
Denn mit Gemüsepürees kannst Du eine Menge Nährstoffe ins Essen zaubern, ohne Geschmack und Konsistenz wesentlich zu beeinflussen.
WICHTIG: Es geht nicht darum, heimtückisch Familienmitglieder hinters Licht zu führen. Sowohl die Ethik als auch das Vertrauensverhältnis innerhalb einer Familie verbieten, irgendetwas ins Essen zu mogeln, was religiösen oder Ernährungsüberzeugungen widerspricht.
Das Problem mit dem Mundgefühl
Die meisten Abneigungen gegen bestimmte Gemüse beziehen sich auf die Konsistenz. Der erste Biss in ein Brokkoliröschen genügt wohl, um das Mundgefühl als die größte Hürde zu entlarven.
Der nächste Stolperstein ist der konzentrierte Geschmack eines Gemüses, wenn man direkt darauf beisst.
Diese beiden Komponenten lassen sich ganz ausgezeichnet vermeiden, indem Gemüsepürees als Zutat beim Kochen zum Einsatz kommt. Sie tragen dezent zur geschmacklichen Fülle bei, und zwar auch nicht anders als Gemüsebrühe oder Suppengemüse.
Ganz nebenbei gewöhnen sich skeptische Esser an eine Menge feiner Noten, die dann nicht mehr ganz so fremd sind.
Herstellung von Gemüsepüree
Gemüsepürees sind ganz einfach – Du musst Die nur ab und zu die Zeit dafür nehmen, um einen kleinen Vorrat im Tiefkühlschrank zu haben. Falls Du die nicht hast, dann findest Du am Ende noch Tipps zur Abkürzung.
Dies ist der Ablauf:
- Waschen, schälen und in grobe Stücke schneiden
- Dämpfen, rästen oder kochen
- Pürieren
- Portionieren & einfrieren
Ich bereite das Gemüse meistens im Instant Pot zu, weil im Schnellkochtopf die meisten Nährstoffe erhalten bleiben. Außerdem kann ich mich zwischenzeitlich um anderes kümmern.
Aber auch Geräte wie die Kenwood Cooking Chef oder der Thermomix und seine günstigen Geschwister sind hier hilfreich. Natürlich geht es aber auch ganz klassisch mit Topf auf dem Herd oder im Backofen.
Das Pürieren gelingt mit einem Pürierstab, im Multimixer, im Standmixer oder direkt im Topf. Gib esslöffelweise etwas vom vitaminreichen Kochwasser dazu, um ein besonders feines Ergebnis zu erzielen.
Alternativ lassen sich auch Reste von bereits gekochtem Gemüse pürieren und weiterverarbeiten.
Aufbewahrung der Gemüsepürees
Das Abfüllen und Beschriften einzelner Tütchen zum Flachfrieren war für mich bis jetzt die größte Hürde, an der die Produktion gescheitert ist. Es ist einfach zu aufwendig, die Portionstütchen zu befüllen.
Viel einfacher ist es, einfach mit einem großen Eisportionierer Halbkugeln zu formen und die direkt auf eine passende Unterlage zum Einfrieren zu geben.
Oder Muffinformen zu befüllen.
Wenn der Portionierer vorher mit etwas Olivenöl ausgestrichen oder besprüht wird, dann löst sich das Püree auch ganz leicht. Nach dem Einfrieren noch in beschriftete Gefriertüten sortenrein einpacken und fertig.
Verwendung von Gemüsepüree
Die Gemüsepürees lassen sich in die unterschiedlichsten Gerichte einbauen:
- Karotten- und Knollenselleriepüree: Tomatensoßen und Chilies
- Süßkartoffel- oder Kürbispüree: selbstgemachte Gnocchi, Schupfnudeln, simples Rührei, die Eiermischung beim Panieren oder Aufläufe
- Erbsen- oder Pastinakenpüree: Kartoffelsuppe
- Blumenkohl-, Zucchini-, Karotten- oder Kürbispürees: Bratensoßen, Käsenudeln, Spaghetti Carbonara oder andere One Pot Nudelgerichte
Sogar gekaufte Nudel- oder Pizzasoßen lassen sich mit etwas extra Möhrenpüree noch zusätzlich verstärken.
Dips werden damit nicht nur nährstofftechnisch verstärkt, sondern auch farblich interessat.
Und auch Brot oder Brötchen lassen sich damit toll anreichern, wie das Kürbis-Haferflocken-Brot beweist.
Selbst Kuchenteige oder Brownis können mit Gemüsepüree vitaminisiert werden: Kürbis-Zimtschnecken oder Süßkartoffel-Brownies sind nur der zahme Anfang.
Richtig ausgefallen wird es mit Rote Beete oder Spinatpüree im Schokokuchen. (Wobei man sich an dieser Stelle eher an ein konkretes Rezept halten sollte, damit der Geschmack nicht darunter leidet…)
Kochen mit Phantasie
Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Starte mit einem Esslöffel und taste Dich vorsichtig an größere Mengen heran.
Beachte auch den farblichenen Aspekt: Pink-farbene Rote-Beete Nudeln können verschrecken, aber in einem Chili fällt ein Esslöffel davon kaum auf.
Verwende die Püreeportionen wie andere Zutaten auch – direkt gefroren ab in den Topf. Nur wenn das Püree in Ei oder schon fertig gekochte Nudeln gerührt werden soll, lege ich es für 30 Sekunden in die Mikrowelle.
Alternativen zu selbstgemachten Gemüsepürees
Um Platz im Tiefkühlschrank zu sparen, könntest Du das Püree auch in Gläschen einkochen.
Eine perfekte Abkürzung zum Zeisparen sind Babygläschen. Reine Gemüsesorten ab 4. Monat sind nichts anderes als ungewürztes Gemüsepüree. Es ist zwar teurer, doch manchmal ist eingesparter Aufwand mehr wert als zusätzliche Kosten.
Wenn Du noch fertig gekochtes Gemüse im Kühlschrank hast, dann püriere das einfach vor dem Kochen noch.
Nur noch Gemüsepüree?
Gibt es bei uns trotzdem noch Gemüse unpüriert? Absolut! Ich möchte ja, dass meine Kinder Gemüse als Gemüse mögen. Und es nicht nur essen, wenn es zum Kochen verwendet wurde.
Gemüsepürees ein erstklassiges Werkzeug in der Küche, um eine gesunde Ernährung zu realisieren – unabhängig von:
- Lust und Launen
- Entwicklungsphasen
- familiärem Stresslevel
- Problemen mit dem Mundgefühl
Der kleinste erste Schritt
Besorge Dir Karotten-Babybrei und halte es für die nächste Bolognese bereit. Und dann schau, wie einfach es war, dieses extra Gemüse ins Essen zu kriegen.
Du wirst schon bald größere Schritte wagen. Und wenn Du noch weitere interessante Wege suchst, dann schau Dich in meinem Artikel zur gesunden Ernährung ohne Stress um. Dort findest Du neben Gemüsepürees noch 4 weitere praktische Tipps.
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Kathrina
Thursday 5th of August 2021
Eine sehr interessante Idee. Ich frage mich, ob man Gemüse nicht auch einfach backen könnte und dann pürieren. Eine Frage oder Zweifel habe ich allerdings zu sehr stärkehaltigen Gemüsen, wie zum Beispiel Erbsen. Durch das Einfrieren wird die Stärke doch in Zucker umgewandelt...? Dadurch verändert sich ja auch der Geschmack. Habe das auf jeden Fall schon mal gemerkt, wenn ich Erbsen- oder auch Kartoffelsuppe eingefroren und warm gemacht gegessen habe. Ich glaube, diese Pürees sollte man dann doch lieber immer frisch machen?
LG Kathrina
Ann
Friday 10th of September 2021
Hallo Katharina, das ist eine interessante Beobachtung! Ich habe diesen geschmacklichen Unterschied noch nicht festgestellt. Natürlich kannst du die Pürees frisch machen! Ich nehme die eingefrorene Variante um mir etwas Erleichterung in der Küche zu verschaffen und vor allem um Zeit zu sparen. Liebe Grüße!
Christina Dimian
Tuesday 3rd of October 2017
Hallo, ich schleiche immer wieder um diese Pürees herum! Da ich eher kochfaul bin und hier eher aufgewärmt wird als gekocht (Eher so Kroketten, Buttergemüse, Schnitzel - fertig) und ich nicht mal eine Schnellkochtopf habe zögere ich aber noch. Vorallem eines hält mich ab: Wenn ich mich jetzt hin stelle und z.B. Möhren Pürre mache dann bin ich ne ganze Weile beschäftigt und habe nur EINE Sorte! Will ich gleich im Anschluss noch eine andere machen, muss ich erst alles spülen. Will ich mehr als zwei Sorten haben wird mir das zu doof! Muss ich es an mehreren Tagen machen ist mir die Hemmschwelle schon wieder zu hoch! Gibt es nicht einen Weg von verschiedenen Gemüsesorten gleichzeitig Pürre zu machen ohne dafür gleich ein sehr teures Gerät zu kaufen? Kann man den Topf irgendwie abteilen oder so? Über den Instantpot denke ich grade nach den kannte ich gar nicht!
Heidi Rabbach
Thursday 5th of October 2017
Hallo Christina, Vielen Dank für den amüsanten Kommentar! Ein bisschen kann ich Dich beruhigen: Da das Gemüse nur gedämpft wird und daher auf dem Gittereinsatz sitzt, muss auch der Topf nicht großartig ausgespült werden. Einfach nur nochmal das Dämpfwasser auffüllen (oder evtl. auswechseln) und das nächste Gemüse rein. Doch Du kannst auch stapeln. Entweder legst Du verschiedene Gemüsesorten in einem Stück Alufolie so auf das Gitter, dass sie separat bleiben, oder Du platzierst ein Gemüse in der passenden Glasschale und mit einem weiteren Gitter eine zweite Sorte obendrauf. Wichtig ist nur, dass die Garzeiten halbwegs ähnlich sind. Bei Verwendung einer Glasschale können die Zeiten auch unterschiedlicher ausfallen, solange das "schnellere" Gemüse in der Glasschale platziert wird (das Glas verlängert die Garzeit). Wenn alle Stricke reißen, dann könntest Du auch erstmal mit Babynahrungsgläschen testen, ob sich der Aufwand für Euch lohnt ;) Liebe Grüße, Heidi
Kristin
Wednesday 15th of March 2017
Ich hab's gestern ausprobiert.... und zwar einen Gemüsepüree - Mix aus allerlei Gemüse in die Tomaten-Hackfleisch - Soße. Hat nicht aufdringlich, eher würziger geschmeckt. Wäre sicher nicht aufgefallen, hätte ich es nicht erzählt. Eine tolle Idee. Der nächste Gemüse-Püree ist schon in Vorbereitung. :-) Noch ein Tipp von mir: wenn man (wie ich) keinen Eis-Portionierer hat, finde ich die Verwendung mit Eiswürfelformen sehr praktisch. Es gibt Silikonformen mit größeren Kammern (gabs vor einiger Zeit bei Lidl) und daran lassen sich gute Gemüse-Püree - Würfel machen, die auch sehr gut zu portionieren sind. Wurde mir bei der Beikost-Beratung empfohlen und hat sich sehr bewährt. VG Kristin
Heidi Rabbach
Thursday 16th of March 2017
Liebe Kristin,
Vielen Dank für den Hinweis! Die Eiswürfelformen sind tatsächlich eine prima Lösung (die mir nur oft zu zeitaufwendig ist, aber ich habe auch nur sehr kleine Formen). Eine weitere Methode sind kleine verschließbare Tütchen zum Flachfrieren oder ein Silikonmuffinblech. Gerade bei Tomatensoßen ist es mir auch aufgefallen, dass die Pürees sehr viel Tiefe und Geschmack beitragen, ohne einzeln im Vordergrund zu stehen. Viel Spaß mit den nächsten Experimenten! Liebe Grüße, Heidi
Nadine
Friday 10th of February 2017
Ich habe deinen Blog über Pinterest gefunden und bin voll begeistert.. so viele gute, aber auch nicht so "überkandidelte" Tipps. Danke! Die Pürees sehen fantastisch aus!
Heidi Rabbach
Sunday 12th of February 2017
Liebe Nadine, Vielen Dank für den netten Kommentar! Freut mich sehr, dass Du Dich hier wiederfindest :) Willkommen! Liebe Grüße, Heidi