Mit dieser Gewürzmischung für Grillmarinade zauberst du im Handumdrehen Würziges für den Grill. Der Umami-Kick kommt hier jedoch nicht aus Geschmacksverstärkern, sondern aus natürlich glutamatreichen Lebensmitteln.
Wie ich schon das eine oder andere Mal erwähnt habe, gehöre ich eher zu den Grillmuffeln. Irgendwie verbinde ich Grillen mit Stress. Es gibt so viele Einzelteile vorzubereiten und zu bedenken – Fleisch, Würstchen, Salate, Brot, Grillsaucen, Getränke.
Einer muss für eine gefühlte Ewigkeit am Grill stehen, bis es losgehen kann. Die Kinder und sämtliche Bälle müssen von der Feuerstelle fern gehalten werden. Je nach Ausstattung balanciert man sein Abendessen mit einer Hand auf einem wackeligen Teller oder versucht mit Plastikbesteck und Pappteller auf dem Schoß platziert seines Fleisches Herr zu werden.
Es sei denn man sitzt zusammengepfercht auf Bierbänken… (Keine Zeit weiterzulesen? Einfach mit nur einem Klick hier auf Pinterest merken.)
Ich weiß, ich weiß. Echte Grillfans empfinden das überhaupt nicht so und es kann auch ganz gemütlich sein. Letzterem muss ich sogar zustimmen. Genau genommen liebe ich den Duft von Gegrilltem, wenn er aus Nachbars Garten zu uns herüber zieht. Nichts sorgt für mehr Sommergefühl, als das warme Aroma von saftigem, gut mariniertem Grillfleisch. Zwei Drittel meiner Kinder sind auch mit einem Berg vom Mini-Grillwürstchen zufrieden, doch für mich gilt dann eher “wenn schon…, denn schon…”
Nachdem wir vor einigen Jahren beschlossen haben, Fleisch eher nach Qualität als nach Quantität einzukaufen, gibt es bei uns deutlich weniger fleischlastige Gerichte, die nicht das Bio-Hackfleisch vom Discounter um die Ecke involvieren. Dieser Umstand liegt nicht einmal so sehr am Preis, denn man kann auch Fleisch aus vernünftiger Tierhaltung ohne Bio-Zertifikat (und damit deutlich erschwinglicher) kaufen. Das Problem ist eher, dass die Supermärkte in unserer Einflugschneise leider nichts dergleichen im Angebot haben und so bleibt es normalerweise bei Hackfleisch in all seinen glorreichen Varianten.
Schnelle Marinade für Grillfleisch
Mit Blick auf einen Grillabend stellt dieser Umstand noch die zweite Hürde auf: das Fleisch braucht auch noch eine selbstgemachte Grillmarinade. Wir mögen zwar die großzügige Verwendung von Hefeextrakt nicht so gern, doch den intensiven Geschmack von Umami mag ich schon sehr… Wenn du damit noch nicht vertraut bist: Unter Umami versteht man den fünften, zuletzt entdeckten Geschmackssinn, der neben salzig, süß, sauer und bitter ebenso von bestimmten Rezeptoren unserer Zunge wahrgenommen wird.
Dieser Geschmackssinn wird von künstlichen Geschmacksverstärkern (wie Glutamat) oder Hefeextrakt besonders angesprochen und sorgt mit dafür, dass man häufiger in die Chipstüte greift, als man möchte. Die Industrie liebt diese Helfer, weil sich damit eine ganze Reihe an minderwertigen Zutaten verstecken lassen und das Produkt trotzdem sensationell schmeckt. Es gibt jedoch auch viele natürliche Umami-Geschmacksspender und dazu gehören neben Sojasauce auch Tomaten oder Parmesan.
Noch mehr Rezepte für den Grillabend:
Vor einiger Zeit hatte ich einen Umami-Mix ausprobiert, der ausschließlich aus natürlichen Zutaten besteht und den Umami-Geschmack besonders konzentriert. Mit diesem Mix bin ich jedoch nicht so gut zurecht gekommen und so habe ich bei einem unserer wenigen Grillabende eine Mischung zum Marinieren kreiert, die meines Erachtens sehr nah an eine klassische Grillmarinade herankommt.
Das Beste daran ist: Der Mix kommt mit fünf Zutaten aus, die Herstellung dauert nur wenige Minuten und die Mischung lässt sich auch super bei anderen Gerichten anwenden. Wann immer beim Kochen noch etwas fleischige Geschmacksintensität benötigt wird (vielleicht weil gar kein Fleisch drin ist 😉 ), ist ein Tee- oder Esslöffel dieser Mischung ein prima Helfer. Auch Gemüse lässt sich damit für den Grill lecker marinieren. Ironischerweise kommt die Gewürzmischung für einen fleischigen Geschmack komplett ohne Fleisch aus und eignet sich so prima für die Zubereitung von vegetarischen Gerichten. Für Veganer und Milchprodukteverweigerer habe ich einen Vorschlag zum Ersetzen in den Rezeptbemerkungen eingefügt.
Herstellung der Gewürzmischung für Grillmarinade
Zubereitet habe ich die Mischung wieder mit Hilfe der Gewürzmühle meiner Kenwood Cooking Chef Maschine, doch ein Mixer, Häcksler oder Thermomix (und seine Ableger) sollten damit auch kein Problem haben. Wer kein passendes Gerät zur Verfügung hat, der kann sich die Hauptbestandteile schon vorpulverisiert kaufen und muss dann nur noch alle Zutaten miteinander vermischen. Entsprechende Links findest du unter dem Artikel.
Die eigentlichen Umami-Bestandteile sind getrocknete Tomaten, getrocknete Pilze und geriebener Parmesan zu gleichen Teilen. Shiitake-Pilze haben den intensivsten fleischigen Geschmack, Steinpilze oder eine Pilzmischung können jedoch auch verwendet werden. Ich habe zuerst Tomaten und Pilze in der Maschine pulverisiert und dann den bereits geriebenen Parmesan zusammen mit Salz und Zwiebelpulver von Hand eingerührt.
Durch den Parmesan muss die Mischung leider gekühlt gelagert werden. Ich habe sie in einen beschrifteten Beutel gefüllt und hebe sie im Tiefkühlfach auf. So ist sie leicht portionierbar und man spart sich den Stress, ob und wann der Parmesan schlecht wird und dabei die wertvollen getrockneten Gewürze mit Hops gehen. Im Kühlschrank hält sich die Mischung genauso lange wie geriebener Parmesan, mindestens eine Woche.
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Anwendung der Marinade für Grillfleisch
Die Anwendung ist denkbar einfach. Für eine Grillmarinade werden Olivenöl und diese Gewürzmischung im Verhältnis von 2:1 oder auch 1:1 zum Fleisch gegeben und abgedeckt oder gut verschlossen bis zum Grillen für mehrere Stunden im Kühlschrank aufbewahrt. Mit 1-2 EL Olivenöl und 1 EL Gewürzmischung lassen sich 2-3 Hähnchenbrustfilets marinieren. Nach Lust und Laune lassen sich dann noch frische oder getrocknete Kräuter wie Petersilie dazugeben, was jedoch komplett optional ist.
Zeitspartipp: Wer möchte, kann sich so auch einen Vorrat an selbstmariniertem Fleisch im Tiefkühlschrank anlegen. Frisch gekauft wird das Fleisch direkt mit der Marinade in eine verschließbare Gefriertüte gelegt und, nachdem die Marinade gut verteilt wurde, so eingefroren. Die Einfrier- und Auftauphase bietet dann reichlich Zeit für die Aromen, ihren Weg ins Fleisch finden. So einfach kann man für alle Grillnotfälle vorbereitet sein!
Probiere es also am besten gleich noch aus und mixe dir eine Ladung dieser Gewürzmischung. Beim nächsten spontanen Grillabend wirst du froh sein, darauf zurückgreifen zu können. Oder wenn mal wieder am Essen noch “irgendwas” fehlt…
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Gewürzmischung für Grillmarinade – mit Umami-Kick!
Eine intensive Gewürzmischung, perfekt für Grillmarinaden oder zum Abschmecken von herzhaften Gerichten.
Zutaten
Vorratsmenge
- 25 g getrocknete Tomaten (NICHT in Öl eingelegt!)
- 25 g getrocknete Pilze (Shiitake, Steinpilze oder eine Pilzmischung)
- 25 g Parmesan
- 50 g Salz
- 15 g Zwiebel, granuliert
Einzelmenge
- 1 EL Tomatenpulver
- 1 EL Steinpilzpulver
- 1 EL Parmesan, gerieben
- 2 EL Salz
- 1 EL Zwiebel, granuliert
Zubereitung
- Die getrockneten Tomaten und getrockneten Pilze in der Küchenmaschine zu Pulver verarbeiten.
- Dann mit Parmesan, Salz und Zwiebelpulver vermischen.
- Am besten im tiefgekühlt aufbewahren.
Anwendung:
- EL Gewürzmischung mit 1-2 EL Olivenöl über 2-3 Hähnbrustfilets oder anderes Fleisch der Wahl geben.
- Gut verteilen, abdecken und für mehrere Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank marinieren lassen.
- Alternativ in einer verschließbaren Gefriertüte einfrieren und 5-6 Stunden vor dem Grillen auftauen lassen.
Hinweise
Für eine milchproduktefreie Variante könnte der Parmesan durch Nährhefe ersetzt werden. Da ich selbst keine Erfahrung damit habe, empfehle ich zuerst mit der Einzelmenge zu experimentieren, ob Parmesan und Nährhefe 1:1 ersetzt werden können oder aber mehr/weniger davon zum Einsatz kommen muss.
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