Ich bekenne öffentlich, dass ich eher zu den Beauty-Muffeln gehöre. Nicht so, dass Leute mit gerümpften Nasen einen Bogen um mich machen, weil ich offensichtlich die Körperpflegestandards missachten würde. Aber es macht mir wenig Spaß, viel Zeit ins Aufpolieren meiner äußeren Erscheinung zu investieren. Es ist nicht so, dass mir egal wäre, wie ich aussehe.
Doch Duschen – und vor allem Haarewaschen – fühlt sich für mich einfach immer eher nach einem weiteren Punkt auf der To-Do-Liste an. Wenn in Magazinen müden Müttern empfohlen wird, sich mit einem langen Bad und Beauty-Maßnahmen Gutes zu tun und Energie zu tanken, dann ist das für mich nicht anwendbar. Schon der Gedanke daran lässt mich erschöpft aufs Sofa sinken.
Insofern bin ich auch alles andere als auf dem neuesten Stand, was Schönheitsprodukte angeht. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob es sich lohnt, für Rezepte wie das Trockenshampoo eine eigene Kategorie anzulegen. Zum Friseur schaffe ich es zwei Mal im Jahr. Eincremen passiert nur, wenn es unbedingt sein muss. Meine Make-up-Fähigkeiten sind hochgradig rudimentär.
DIY Trockenshampoo selber machen
Um also nicht runtergewirtschaftet auszusehen, baue ich auf eine Frisur, die mit etwas Haarspray und Klemmen schnell in Form gebracht werden kann. In-Dusch Body Lotion ist die Lösung, wie meine trockene Haut etwas Pflege abbekommt, ohne dass ich extra Zeit im Bad verbringen muss. Und mit etwas Lidstrich und Wimperntusche bin ich in unter zwei Minuten zufrieden mit meinem Spiegelbild.
Aus diesem Grund kommt mir die Idee des Trockenshampoos sehr entgegen. Wenn die Haare nach Pflege schreien, aber die Zeit fürs volle Programm nicht reicht (oder ich nicht bereit bin, kostbaren Schlaf dafür zu opfern…), dann lässt sich damit nochmal locker ein Tag, manchmal sogar zwei rausschlagen. Leider bin ich mit den gekauften Trockenshampoos nicht so wirklich zurecht gekommen.
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Zum Einen gab es das lange nicht für dunkles Haar, was dazu führt, dass man nach der Anwendung weniger erfrischt und mehr ergraut aussieht. Zum Anderen war ich nie sonderlich gut, was das Zielen der Sprühflasche angeht, und hatte oft mit dem entstehenden Nebel zu kämpfen. Dann sah ich dieses supersimple Rezept für ein DIY Trockenshampoo und musste einfach ausprobieren, ob das was kann. Nach der ersten Anwendung war ich überzeugt und habe seither die gekaufte Sprühflasche nicht mehr angerührt. Das ist inzwischen einige Jahre her.
Natürliches Trockenshampoo
Dabei hatte ich hier ausnahmsweise kein Problem mit irgendwelchen Inhaltsstoffen, auch wenn mir die Einfachheit der Zutaten durchaus entgegen kommt. Vielmehr empfand ich die Anwendung als sehr viel angenehmer und zielgerichteter und die Wirkung war sogar deutlich besser. Damit hatte ich bei einem Rezept für DIY Trockenshampoo definitiv nicht gerechnet, denn ich bin oft durchaus dazu bereit, für Einfachheit ein paar Abstriche hier und da zu machen. Und in diesem Fall sollte es einfach auf Dauer günstiger werden, denn nur ein relativ teures Markenprodukt war so halbwegs akzeptabel.
Die Zutaten sind denkbar unspektakulär – Pfeilwurzelmehl (oder Stärke), Backkakao für dunkle Haare, und für etwas guten Geruch ein paar Tropfen ätherisches Öl. Aufgetragen wird das Ganze mit einem alten Puderpinsel. Das war’s schon. Keine Staublunge, kein Grauschleier, kein schwieriges Ausbürsten. Wer möchte, kann das Pulver schon am Abend vorher auftragen und über Nacht einwirken lassen. Ein paar gezielte Tupfer am Scheitel und den sichtbaren Ansätzen reichen aus, um für mindestens einen Tag die ungewaschenen Haare zu verbergen, ohne eine Mütze zum Einsatz zu bringen.
Anleitung für Trockenshampoo
Und das benötigst Du dafür:
Für dunkles Haar:
- 2 EL Stärke oder Pfeilwurzelmehl
- 2 EL Backkakao
- 5 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Zitrone
Für helles Haar:
- 4 EL Stärke oder Pfeilwurzelmehl
- 5 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Zitrone
Alle Zutaten werden miteinander vermischt und in einem kleinen verschließbaren Gefäß aufbewahrt. Bei Bedarf das Trockenshampoo mit einem Puderpinsel an den Ansätzen auftupfen und entweder über Nacht einwirken lassen oder direkt ausbürsten. Dann kannst Du Deine Haare wie gewohnt frisieren. Ich habe übrigens mit Pfeilwurzelmehl gute Erfahrungen gemacht.
Ausprobieren!
Wenn Du gern mit ätherischen Ölen arbeitest, dann findest Du hier noch einige Rezepte – entweder als Hausmittel oder auch als Putzmittel. Zum Beispiel lässt sich damit ganz einfach ein natürliches Mückenspray herstellen oder – wenn’s schon zu spät ist – ein selbstgemachter Balsam gegen Juckreiz.
Mehr Artikel zum Thema Haarpflege findest Du hier:
Probier’s einfach mal aus – ich bin mir sicher, dass Dich sowohl die Einfachheit als auch die Anwendung dieses natürlichen Trockenshampoos begeistern wird!
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Hier findest Du die Zutaten:
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Petra
Friday 23rd of June 2023
Das mit dem Ei kenne ich aus meiner Jugend, allerdings habe ich nur das Eigelb verwendet. Bier funktioniert auch ganz gut, der Geruch verfliegt, wenn die Haare trocken sind. Beides habe ich früher angewandt, in unserer Großfamilie ist schnell das Shampoo ausgegangen, da galt es alternativen zu finden, die immer im Haus waren. Ich war überrascht dies nun als neue Welle präsentiert zu bekommen. Altbewährtes bleibt nunmal bestehen. Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Gefällt mir. Namasté
Ann
Monday 26th of June 2023
Danke, Petra!
Sheela Schauer
Friday 2nd of December 2016
Liebe Heidi, ich habe Roggenmehlshampoo und kokossnussshampoo ausprobiert aber leider für mein dickes strapaziertes Haare funktioniert nicht so gut. Es schaut noch aufregendes. Mit diesem Rezept bin ich skeptisch wegen Pulver form. Kannst du mal ein natürliches flüssiges Haarshampoo Rezept Posten? Lg Sheela
heidi
Friday 2nd of December 2016
Liebe Sheela, Das Trockenshampoo ist nicht wirklich zum Waschen gedacht, sondern um noch ein oder zwei Tage bis zur nächsten Wäsche hinzukommen. Das Trockenshampoo absorbiert nur den Talg und lässt die Haare frisch aussehen, wird aber in trockenen Haaren zwischendurch angewendet. Ich selbst bin auch noch am Austesten und habe festgestellt, dass es schwer ist, ein "allgemeingültiges" Rezept zu finden. Es gibt so viele Haar- und Kopfhauttypen, dass es ohne intensives Auseinandersetzen mit dem Thema schwierig ist, jemandem etwas zu empfehlen. Ich werde nächstes Jahr nochmal einen Artikel dazu schreiben. In der Zwischenzeit kannst Du etwas experimentieren - mit Backsoda und Essig (haben meine Haare nicht vertragen, aber viele schwören darauf), mit Ghassoul-Erde (funktioniert für mich super, ist aber etwas gewöhnungsbedürftig in der Anwendung...), mit Ei (ja, einfach 1-3 Eier verrühren und damit waschen - funktioniert bei mir super, sollte man aber nur 1-2 Mal im Monat machen). Falls Du Dich in Englisch wohlfühlst, würde ich Dir diese Seite (und vor allem das eBook) sehr empfehlen: http://thenopoomethod.com/ Liebe Grüße, Heidi