Dieses Rezept für Kürbisbrot ist saftig und gesund und kann sowohl süß als auch herzhaft zubereitet werden. Es ist einfach, schnell, mit Vollkorn und auch als Kürbisbrötchen oder Kürbisbaguettes zuzubereiten.
Auch wenn man es an den Blogthemen der letzten Monate nicht erkennen kann – Brotbacken gehört weiterhin ganz unaufwendig zu meinem Alltag. Und nach wie vor habe ich weder Zeit noch Muße, mich mit der ganz hohen Kunst des Brot- und Brötchenbackens zu beschäftigen. Entsprechend meiner derzeitigen Lebensphase muss Brotbacken einfach nebenbei funktionieren.
Deshalb lieben wir unseren Klassiker, das 5-Minuten-Aufwand-Brot, und variieren damit genug, um dass uns auch nach fast einem Jahr mit dieser Methode noch nicht langweilig wurde. Im Gegenteil. Immer wieder entdecke ich neue Möglichkeiten, wie sich ein Kühlschrankteig als äußerst praktisch erweist und die Basis für hausgemachtes Fast Food im besten Sinne darstellt.
Kürbisbrot mit Haferflocken
Das Kürbisbrot aus Backbuch “The New Artisan Bread in Five Minutes a Day” funktioniert nach genau diesem Prinzip: Teig ohne Kneten anrühren → gehen lassen → in den Kühlschrank stellen → im Verlauf der nächsten Woche damit Backen, was einem in den Sinn kommt.
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Den Teig für das Kürbisbrot anzurühren erfordert etwa fünf Minuten mehr Zeit als beim klassischen Teig mit nur vier Zutaten. Doch dafür wird man mit einem Brot belohnt, das nicht nur geschmacklichen Tiefgang und Substanz beweist. Es ist auch weich und locker und bleibt zudem noch lange frisch.
Außerdem ist es bis zum Rand mit wertvollen Nährstoffen gefüllt:
- reichlich Kürbis
- viele Haferflocken
- Vollkorn-, Roggen- oder Dinkelmehl zusätzlich zur Weizenmehlbasis
- gute Butter
- und Honig
Da sammeln sich eine Menge Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe an, die einem klassischen Brot fehlen.
Kürbispüree zum Brotbacken
Das verwendete Kürbispüree kannst Du ganz unkompliziert selbst hergestellen: halbieren, Kerne raus, in den Ofen. Man kann sich sogar noch einen Schritt sparen und einfach die entsprechende Menge gegartes, geschältes Kürbisfleisch in Stücken benutzen.
Denn ich fand es am einfachsten, wenn alle Zutaten vor der Zugabe von Mehl und Haferflocken mit einem Pürierstab vermischt werden. Ein Standmixer würde sich dafür auch anbieten, muss aber natürlich extra sauber gemacht werden 😉 .
Dabei hilft:
Kürbisbrot aus Kühlschrankteig
Mit der entstehenden Teigmenge lassen sich etwa zwei 1 kg Brote backen, wofür ich Kastenformen verwende (Königskuchenform von etwa 30 cm Länge). In einer etwa 24 cm langen Kastenform ließ sich ein etwa 750 g Brot backen, dazu zwei Baguettes und etwa 8 kleine Brötchen.
Da sich der Teig etwa 7 Tage im Kühlschrank hält, kann man das aufteilen, wie man es braucht. Oder einfach alles nacheinander backen und dann einfrieren. Sehr lecker sind übrigens auch Brotsticks aus dem Kürbisbrotteig mit Zimtzuckerfüllung. Die Menge kann zudem unproblematisch halbiert oder verdoppelt werden.
Der Teig hat übrigens eine festere Beschaffenheit und ist nicht so feucht (“matschig”), wie der Kühlschrankteig sonst ist. Dadurch lässt er sich noch einfacher verarbeiten, das “Rundziehen” der Oberfläche funktioniert damit allerdings nicht so gut. Es hat das Ergebnis aber meines Erachtens nicht beeinträchtigt. (Mehr dazu findest Du im Artikel Brot und Brötchen einfach selber backen – die besten Tipps & Tricks.)
Kürbisbrötchen oder Kürbisbaguettes
Noch ein Hinweis zu Backzeit und Temperatur:
- Baguettes und Brötchen waren am schönsten, wenn sie für 20-25 Minuten bei 200°C Umluft gebacken wurden.
- Kürbisbrote kamen mit 180°C und einer langen Backzeit von 40-50 Minuten besser zurecht.
- Wer einen Pizzastein hat, kann den für das Kürbisbrot auch verwenden. Einfach mit vorheizen, dann nach ca. 25 Minuten Backzeit die Brote aus der Form direkt auf den Stein legen. Das sorgt für eine noch knusprigere Kruste.
Alle Sauerteig-Starter-Besitzer können übrigens bedenkenlos 100-150 g Sauerteig-Überschuss mit in den Teig rühren. Die Mehl- und Wassermenge kann man dann je nach Beschaffenheit des Sauerteigs etwas reduzieren – oder einfach so lassen und einen etwas feuchteren Teig erhalten. Das Brot bekommt so eine tolle, ganz leichte Sauerteignote – und die harmoniert hervorragend mit der leichten Süße von Kürbis und Honig.
Kürbisbrot ausprobieren!
Wenn Du vom Kühlschrankteig und seiner Vielfalt genauso begeistert bist wie ich, dann lass Dir mein digitales Backbuch nicht entgehen. Das ist gefüllt mit zehn Grundteigen, inklusive 100% Vollkornteig und weitere Gemüseteige. Dazu gibt es allerlei Leckeres für Hauptmahlzeiten, Snacks und sogar die Kaffeetafel!
Kürbis-Haferflocken-Brot
Egal ob als Brot, Baguette oder Brötchen - dieses herbstliche Kürbisbrot verbindet geschmacklichen Tiefgang mit herzhafter Substanz und ist dennoch weich und locker.
Zutaten
- 500 ml (2 cups) Wasser
- 1 EL Trockenhefe (etwa 1 1/2 Päckchen)
- 1 EL Salz
- 70 g Butter, geschmolzen
- 100 g Honig
- 240 - 300 g Kürbispüree
- 550 g Weizenmehl*
- 200 g Vollkornmehl oder Alternativen**
- 2 EL Hafer- oder Weizenkleie (optional)
- 130 g (1 cup) Haferflocken, kernig oder fein - nicht "instant" oder "zartschmelzend"
Zubereitung
- Wasser, Hefe, Salz, Butter, Honig und Kürbis in eine große Schüssel geben und mit einem Pürierstab mixen oder von Hand verrühren.
- Mehl, Kleie und Haferflocken dazugeben und alles verrühren, bis keine trockenen Mehlstellen mehr erkennbar sind. Locker abdecken und und für 2-3 Stunden gehen lassen. Über Nacht oder für ca. 3 Stunden mit losem Deckel in den Kühlschrank stellen (Teig ist dadurch leichter zu verarbeiten).
- Am Backtag die Oberfläche des Teiges leicht mit Mehl bestäuben und die gewünschte Menge Teig entnehmen.
- Für ein Brot den Teig grob formen und in die Backform legen. Abdecken und ca. 1 Stunde gehen lassen. Ofen mit leerer Auflaufform auf niedrigster Ebene (sowie eventuell mit Pizzastein) auf 180°C vorheizen. Die Oberfläche mit etwas Wasser bepinseln und zusätzlichen Haferflocken bestreuen. Brot in den Ofen schieben, eine Tasse heißes Wasser in die Auflaufform gießen und für ca. 40-50 Minuten backen. Optional nach etwa 25 Minuten Backzeit Brot aus der Form direkt auf den Pizzastein geben.
- Für Baguettes oder Brötchen Ofen auf 200°C vorheizen und den Teig entsprechend formen. Weitere Gehzeit ist nicht notwendig. Oberfläche mit etwas Wasser bepinseln und zusätzlichen Haferflocken bestreuen. Für 20-25 Minuten backen.
Hinweise
*Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer Mischung aus 550er und 1050er Weizenmehl gemacht.
**An dieser Stelle ist viel Raum zum Experimentieren. Ich fand sowohl 200g Vollkornmehl als auch eine Mischung aus Dinkel- und Roggenmehl sehr lecker. Sei kreativ und verwende was gerade da ist - oder weg muss 😉
Nicole
Sunday 9th of September 2018
Hallo, ich habe heute das Brot gebacken. Es war allerdings nicht möglich das Brot nach 25 Minuten aus der Form zu nehmen. Hätte beinahe das ganze Brot zerstört. Der Teig war noch extrem weich. Selbst nach 50 Minuten war das Brot von innen nach klitschig. Habe ich etwas falsch gemacht? Habe das Brot jetzt nochmal für 5 Minuten in den Ofen gepackt, hoffe das hat geholfen. Lg Nicole
Heidi Rabbach
Monday 10th of September 2018
Liebe Nicole, Danke für die Rückmeldung! Ich habe inzwischen festgestellt, dass sich durch manche Backformen die Backzeit extrem verlängert. Wann immer ich eine Silikon- oder Glasform verwende, steigt die benötigte Backzeit rasant nach oben. Zusätzlich reagiert natürlich auch jeder Herd anders. Wenn ich bei meinem die (oft normale) Ober-/Unterhitze verwende, wird es auch eine langwierige Aktion und das Brot geht nicht so schön auf. Falls der Teig Vollkorn enthielt und vielleicht auch etwas feuchter war, kann sich das auch noch auswirken. Wenn dann noch mehrere dieser Faktoren zusammen kommen, dann kann das rauskommen, was Du beschrieben hast. Hilft Dir das? Liebe Grüße, Heidi
Anne
Wednesday 13th of September 2017
Ich wollte ein etwas kräftigeres Brot und das noch heute ;), deshalb habe ich die Vollkornmehl und helles Mehl Angaben getauscht (550g VK, 200g hell), die Honigmenge halbiert und einen Würfel frische Hefe genommen. Der Teig ist schnell aufgegangen und 3/4 sind zu einem richtig leckerem, fluffigen Kastenbrot geworden und aus dem restlichen Viertel habe ich die Zimtstangen gemacht, auch mega lecker. Das mit dem Aufbewahren im Kühlschrank probiere ich beim nächsten Mal!
Heidi Rabbach
Friday 15th of September 2017
Liebe Anne, Vielen lieben Dank dafür, dass Du Dir die Zeit für eine Rückmeldung genommen hast! Diese Abwandlungen klingen alle sehr lecker! Ganz liebe Grüße, Heidi
Corinna
Tuesday 4th of October 2016
Hallo Heidi, ich habe das Brot am Wochenende nachgebacken. Das Ergebnis ist super fluffig und lecker, nur stört mich ein wenig der Hefegeschmack des Brotes. Ich habe die angegebene Menge Trockenhefe genommen und den Teig drei Stunden in der Küche und vier Stunden im Kühlschrank gehen lassen, bevor ich ihn gebacken habe. Was habe ich falsch gemacht? Viele Grüße Corinna
heidi
Tuesday 4th of October 2016
Hallo Corinna, Danke für die Rückmeldung! Hefesorten können unterschiedlich sein, das könnte einen Einfluss haben. Alternativ kannst Du die Hefe auch reduzieren und die Gehzeit bei Zimmertemperatur verlängern. Du könntest auf 1 TL Trockenhefe runtergehen und den Teig so lange gehen lassen, bis er sich mehr als verdoppelt hat (Du kannst es am besten daran erkennen, dass die Oberfläche dann wieder ein bisschen einfällt, dann ist es Zeit für den Kühlschrank). Da keine Eier drin sind, ist eine Gehzeit von 8-10 Stunden oder sogar 18 Stunden kein Problem. Um den Teig besser verarbeiten zu können, würde ich ihn danach trotzdem noch für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Lass mich bitte wissen, ob das für Dich besser geklappt hat! Liebe Grüße, Heidi